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qemu
Software
Hostsystem
Zur Verwaltung und Anpassung von QEMU-VMs ist ein Linux-System sehr empfehlenswert. QEMU-Betrieb unter Windows scheint inzwischen zwar einigermaßen möglich zu sein1), wird von uns jedoch nicht getestet und daher nicht unterstützt.
Einige Distributionen liefern noch relativ alte Versionen von QEMU über ihre Paketquellen aus. Verwenden Sie mindestens Version 5.2.x; eine aktuellere Version (6.x) schadet natürlich nicht.
Installieren Sie von qemu und virt-manager ausgehend die für Ihre Distribution benötigten Pakete, etwa mittels:
apt install qemu qemu-kvm virt-manager libvirt-daemon # Ubuntu, Debian zypper in qemu qemu-kvm virt-manager libvirt # OpenSuse dnf install qemu qemu-kvm virt-manager libvirt # Red Hat etc.
Prüfen Sie ggf. nach Abschluß der Installation, ob der libvirtd-Daemon läuft ('systemctl status libvirt-daemon'). Falls nicht automatisch geschehen, sorgt ein 'systemctl enable libvirt-daemon' sorgt für den Start beim Booten; ein 'systemctl start libvirt-daemon' startet ihn manuell.
Operationen als normaler User ohne weitere connect-Angaben (-c, –connect) und ohne gesetzte LIBVIRT_DEFAULT_URI-Umgebungsvariable werden im Kontext qemu:///session interpretiert. Der session-Kontext trägt geringere Berechtigungen, z.B. beim Umgang mit Netzwerken. Bei Mitgliedschaft des Users in der Gruppe libvirt sollte daher besser -c qemu:///system benutzt werden.
Gastsysteme
Unter den jeweiligen Gastsystemen sollten u.a. zur Performanzverbesserung folgende Gastprogramme installiert werden:
Linux
- virtio Linux-Kernel-Treiber,
- xserver-xorg-video-qxl bzw. xf86-video-qxl (bei Verwendung der paravirtualisierten 2D QXL-Grafik),
- qemu-ga (qemu-guest-agent),
- spice-vdagent.
Windows
- virtio Windows-Treiber per virtio-win-ISO-Installer,
- qemu-ga (qemu-guest-agent),
- spice-vdagent.
Virtuelle Maschinen (VMs)
Bearbeiten einer existierenden VM
Die bwLehrpool-Suite unterstützt den Umgang mit qemu-basierten VMs analog zu anderen Hypervisoren. Wie üblich sollte bei Erstellung eigener Versionen von einer von Ihrer Institution zur Verfügung gestellten Vorlage ausgegangen werden, wenn möglich.
Download und Import
Nach dem Download der VM erfolgt ein Import der Konfiguration in libvirt mit einem der beiden folgenden Konsolenaufrufen.
virsh -c qemu:///system create [xml-Datei.xml]
virsh -c qemu:///system define [xml-Datei.xml]
- „create“: Startet VM ausgehend von XML-Datei, trägt diese jedoch nicht dauerhaft ein.
- „define“: Führt statische Überprüfungen (Validierung des XML) aus und trägt diese ein.
Bearbeitung der VM
Die Konfiguration der importierten VM kann nun editiert werden, wenn nötig. Diese Bearbeitung kann grafisch mittels des „Virtual Machine Manager“ (virt-manager), Cockpit oder dergleichen erfolgen.
Start der VM
Das Gastsystem kann nun gestartet und natürlich bearbeitet werden.
Bei Problemen beim Boot à la Bluescreens usw. sollte geprüft werden, welche Busart zum Ansprechen des Massenspeichers im auf dem Image befindlichen Gastbetriebssystem verwendet wurde (scsi, sata, ata). Bei Linuxgastsystemen („a start job is running… for dev/disk…“ 1:30) ggf. Hibernation kontrollieren (systemd-hibernate-resume), wenn vorhanden „resume“ aus KCL entfernen.
Upload der VM
Export der Konfiguration
Die Konfiguration der erstellten virtuellen Maschine muß vor einem Upload via bwLehrpool-Suite exportiert werden, da virtlibd die Konfiguration intern führt und daher die ursprünglich per bwLehrpool-Suite geschriebe, zum Import verwendete xml-Datei nicht aktualisiert wird. Das kann derzeit nur mit einem Kommandozeilenbefehl geschehen:
virsh -c qemu:///system dumpxml [VM-Name] > [xml-Datei]
Folgender Befehl listet die vorhandenen VMs auf, falls Sie sich des VM-Namens nicht sicher sind:
virsh -c qemu:///system list --all
Das Festplattenabbild der VM muss dabei nicht explizit kopiert werden, da die exportierte Konfiguration (XML-Datei) automatisch auf das vorhandene Festplattenabbild verweist.
Optimierung (optional)
Vor dem Upload der VM kann optional eine Optimierung des qcow2-Festplattenabbildes der VM vorgenommen werden. Dies umfasst das Komprimieren des Festplattenabbilds. Zur besseren Kompression sollten zuvor im laufenden Gastsystem alle freien Speicherblöcke mit Nullen beschrieben werden (Anleitung).
Die Kompression des Festplattenabbilds erfolgt mit folgenden Konsolenaufrufen:
mv [Datei.qcow2] [tmp-Datei.qcow2] qemu-img convert -f qcow2 -O qcow2 -c -o compression_type=zstd [tmp-Datei.qcow2] [Datei.qcow2] rm [tmp-Datei.qcow2]
Hinweis: Als Komprimierungsalgorithmus kann zstd (Zstandard) oder zlib verwendet werden. Empfohlen wird der zstd-Algorithmus.
Upload der VM
Die exportierte XML-Datei kann in einem nachfolgenden Schritt zum Upload via bwLehrpool-Suite verwendet werden.
Die bearbeitete Maschine wird anschließend wieder exportiert und dann mittels bwSuite gemäß den Instruktionen im Abschnitt Export und Upload der VM als neue Maschinenversion hochgeladen.
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