Dies ist eine alte Version des Dokuments!
Spezialpartitionen
bwLehrpool funktioniert prinzipiell diskless, das heißt ohne Festplatte. Für einen produktiven und sinnvollen Einsatz ist jedoch ein lokaler Speicher dringend zu empfehlen - falls lokales Caching genutzt werden soll, sogar zwingend notwendig.
Da bwLehrpool häufig parallel zu lokalen Installationen betrieben wird, kann nicht davon ausgegangen werden, dass die komplette Festplatte zur Verfügung steht. Damit lokale Installationen oder weitere Partitionen auf den Poolrechnern nicht verändert oder zerstört werden, prüfen Clients beim Boot die Partitions-ID bzw. das Label oder den Partition-Type. Wird ein für bwLehrpool entsprechend vorgesehener Wert gefunden, wird die Partition automatisch eingebunden und als Speicher verwendet. Andere lokale Partitionen werden nicht verändert! Es werden sowohl mit MBR als auch mit GPT formatierte Festplatten unterstützt.
Die Erkennung funktioniert über definierte IDs, Label oder GUIDs. Diese lassen sich mit allen gängigen Partitionierungstools setzen.
Funktionsweise der ID44-Partition
Temporäre Partition (ID44)
Im Prinzip können alle bwLehrpool-Clients ohne Festplatte gebootet und verwendet werden. Da die Virtuellen Maschinen über Netzwerk lediglich mit Lesezugriff eingebunden werden, müssen alle Schreibzugriffe innerhalb der gebooteten VM umgeleitet werden. Standardmäßig wird dazu ein Teil des Arbeitsspeichers verwendet. Dies geht jedoch auf Kosten des verfügbaren Arbeitsspeichers für die VM; außerdem besteht die Möglichkeit, dass die VM einfriert, sobald der reservierte Arbeitsspeicherbereich vollläuft.
Temporäre Partitionen dienen zur Ablage eines temporären Dateisystems. Sie werden automatisch erkannt und unter /tmp eingebunden. Bei Vorhandensein dieser als temporäre Partitionen erkannten Partitionstypen steht mehr RAM für Virtuelle Maschinen zur Verfügung, da weniger RAM für temporäre Zwecke vorgehalten werden muß. Die Anlage einer solchen Partition ist optional; das System ist auch in ihrer Abwesenheit lauffähig.
Partitionsstil und automatische Erkennung
Wird MBR verwendet, muss die temporäre Partition die Partition-ID 44 (hex) besitzen.
Wird GPT verwendet, muss die temporäre Partition entweder
→ Weiterlesen...
Funktionsweise der ID45-Partition
Persistente Partition (ID45)
Für verschiedene Anwendungsfälle ist ein persistenter, lokaler Speicherbereich sinnvoll, welcher nach einem Neustart nicht gelöscht wird. Derzeit wird die persistente Partition für DNBD3-Proxyserver oder für Clients mit aktiviertem lokalem Caching genutzt.
Die Partiton wird im Grundsystem unter „/opt/openslx/persistent“ eingebunden. Dieser Bereich wird im Gegensatz zur temporären ID44-Partition bei einem Neustart weder gelöscht noch formatiert.
Partitionsstil und automatische Erkennung
Wird MBR verwendet, muss die persistente Partition die Partition-ID 45 (hex) besitzen.
Wird GPT verwendet, muss die persistente Partition entweder
Anlegen einer Spezialpartition
Festplattenpartitionierung ist ein heikles Thema, da bei falscher Nutzung der nötigen Werkzeuge vorhandene Daten unwiederbringlich verloren gehen können. Vergewissern Sie sich daher im Vorhinein, dass Sie genau wissen was Sie tun und keine wichtigen oder weiterhin benötigten Daten auf der Festplatte liegen.
Damit bwLehrpool die temporäre Partition erkennt, muss auf der zu verwendenden Partition die vorgebene ID bzw. das vorgegebene Label oder der Partition-Type als GUID gesetzt sein. Ein Dateisystem ist nicht nötig und wird von bwLehrpool während des Bootvorgangs automatisch erstellt.
MBR (hex. ID) | GPT (GUID) | Partition-Label |
44 | 87f86132-ff94-4987-b250-444444444444 | OpenSLX-ID44 |
45 | 87f86132-ff94-4987-b250-454545454545 | OpenSLX-ID45 |
Um Festplatten zu partitionieren gibt es unterschiedliche Werkzeuge mit teilweise unterschiedlichem Funktionsumfang. Zu beachten ist, dass nicht alle Tools mit MBR bzw. GPT umgehen können. Unter Linux empfehlen wir 'fdisk' für MBR- bzw. 'gdisk' für GPT-Partitionen. Unter Windows können Sie z.B. diskpart verwenden.
Die Durchführung der nachfolgenden Beschreibung erfolgt auf eigene Gefahr. Die gezeigten Beispiele löschen die gesamte Partitionstabelle und machen vorhandene Daten unbrauchbar! Alle bestehenden Partitionen sind anschließend gelöscht. Es wird davon ausgegangen, dass nur eine Festplatte vorhanden ist und diese komplett für bwLehrpool genutzt werden kann. Sollten weitere Partitionen nötig oder wichtige Daten vorhanden sein, müssen Sie die Befehle ggf. anpassen oder andere Tools verwenden!
MBR
Um eine Festplatte im MBR Partitionsstil zu partitionieren, können beispielsweise das von Windows bekannte 'diskpart' oder unter Linux 'fdisk' genutzt werden. Um Partitionierungsaufgaben zu automatisieren bietet sich 'sfdisk' an. Folgender Befehl überschreibt eine vorhandene Partitionstabelle und legt eine Partition mit der ID 44 an.
Anleitung Bsp. für ID44 (Ausklappen)
Nutzung auf eigene Gefahr!
sfdisk
# Erzeugen einer neuen Partition mit id=44:
echo ',,44;' | sfdisk --force /dev/sda
# Partitionsdaten anzeigen:
fdisk -l /dev/sda
diskpart
# Auf ausgewählter Partition den Partition-Type setzen
set id=44
GPT
Um eine Festplatte mit GPT zu partitionieren, empfehlen wir die Verwendung von 'gdisk' bzw. 'sgdisk'. Mit diesen Linux-Tools lässt sich das für bwLehrpool benötigte Label setzen. Wenn Sie unter Windows 'diskpart' verwenden, müssen Sie den Partition-Type setzen, da 'diskpart' unter GPT ausschließlich eindeutige GUIDs, nicht jedoch beliebige Zeichenketten als Label setzen kann.
Anleitung Bsp. für ID44 (Ausklappen)
Nutzung auf eigene Gefahr!
sgdisk
# Alle Partitionsdaten löschen:
sgdisk --zap-all /dev/sda
# Erzeugen einer neuen Partition des Typs 'OpenSLX-ID44':
sgdisk --new=1:0:0 --change-name=1:"OpenSLX-ID44" /dev/sda
# Oder, wenn Sie eine bestimmte Größe der Partition wünschen:
sgdisk --new=1:0:+10G --change-name=1:"OpenSLX-ID44" /dev/sda
# Partitionsdaten anzeigen.
sgdisk --print /dev/sda
diskpart
# Auf ausgewählter Partition den Partition-Type setzen
set id=87f86132-ff94-4987-b250-444444444444